Die Handlung ist im Frühjahr 1951 in der fiktiven bayrischen Stadt Breisau angesiedelt. Im April 1951 berichtet die kommunistische Zeitschrift Tagebuch über die bayrische Stadt Bamberg, die sich weigerte, Brückenpläne an die amerikanische Besatzungsmacht auszuliefern. Fischer greift diesen Fall auf und wertet ihn propagandistisch aus. Das Drama wird am 22. März 1952 im Theater an der Scala in Wien unter dem Titel Höchste Zeit...! oder Die Brücken von Breisau uraufgeführt.
Die Figuren des Dramas sind die unterschiedlichen Einwohner/inne/n der Kleinstadt Breisau, die als Vertreter/innen einer politischen Landschaft dechiffrierbar sind, wie sie sich der kommunistischen Generallinie, gesehen durch die österreichische Brille, darstellt. Es gibt drei Parteien, SPD, CDU und KPD, die je einen Stadtrat stellen. Die Stadtregierung wird von CDU und SPD in Koalition bestritten, wobei der Bürgermeister der CDU angehört. Die Regierung wird als abhängig von US-amerikanischen Vertretern aus Militär und Wirtschaft dargestellt; in Opposition dazu befindet sich ‚das Volk’ und die oppositionelle KPD, die aber gegenüber der Initiative der Bürger selbst in den Hintergrund tritt und diese nur unterstützt. Weiters treten Figuren auf, die den Nationalsozialismus oder eine nihilistische Einstellung gegenüber der politischen Lage im Kalten Krieg vertreten und entsprechend der politischen Perspektivierung des Stücks in kritischem Licht erscheinen. Im Zentrum der Handlung steht ein junger Sekretär namens Heinz Zweidler, der seine Zweifel daran hat, dass politisches Engagement sinnvoll ist. Er wird im Laufe der Handlung in Auseinandersetzungen verwickelt, die ihn zwingen, sich mit den divergierenden politischen Interessen auseinanderzusetzen: Heinz hat zufällig wegen einer geplanten Gedächtnisausstellung die Pläne der Brücken von Breisau bei sich, als er Zeuge einer Belästigung der jungen Kommunistin Barbara durch den betrunkenen amerikanischen Wirtschaftsvertreter Caldwell wird. Heinz schlägt Caldwell nieder und wird inhaftiert. Seine Aktentasche mit den Plänen nimmt inzwischen Barbara an sich.
Als Heinz seine Tasche wieder bei ihr abholt, erzählt er ihr, dass man ihn freiließ, weil die US-Besatzung diese Pläne in ihren Besitz bringen möchte. Barbara folgert, dass die Brücken vermint werden sollen, um sie im Fall eines Krieges gegen die Sowjetunion in Europa sprengen zu können. Diese imaginierten Kriegs- und Sprengungspläne werden freilich zu einer Zeit geschmiedet, als die Brücke, die 1945 von Teutholt Stumpf, einem begeisterten Anhänger des Nationalsozialismus, gesprengt wurde, gerade erst wieder aufgebaut ist und eingeweiht werden soll. Stumpf dient sich augenblicklich den US-Vertretern an. Barbara bittet Heinz, die Pläne nicht auszuhändigen, sondern die Bevölkerung über den Fall zu informieren und mitentscheiden zu lassen. Er lehnt dies ab, da er an Politik grundsätzlich nicht interessiert ist. Barbara urgiert die Stadträte, gegen eine Auslieferung der Brückenpläne zu optieren. Der SPD-Stadtrat stellt sich als KP-Sympathisant heraus, der aber keinen Mut hat, dies zu bekennen. Er will sichergehen, dass sich auch der Koalitionspartner gegen die Auslieferung der Pläne aussprechen wird, bevor er in dieser Richtung etwas unternimmt. Der CDU-Stadtrat Dirnböck flirtet mit Barbara und ist ein Gegner des „amerikanischen Materialismus“ (BB 35). Er ist auch gewillt mit Barbara zusammenzuarbeiten, weil so der „Frieden“, den er für ein „christliches Werk“ (BB 36) hält, unterstützt würde. Heinz ist enttäuscht, dass Barbara nicht zur Verabredung erschienen ist und geht zur großen Brückeneinweihungsfeier, wo er von allen Seiten bedrängt und mit Versprechungen verlockt wird, die Pläne herauszugeben. Dieses Ringen stellt die Peripetie des Dramas dar. Schlussendlich entscheidet sich Heinz für den Vorschlag Barbaras und erlangt so deren Sympathie. Die Bevölkerung weist die Auslieferung der Pläne zurück. Die politischen Vertreter der Stadt fügen sich dem Willen der Mehrheit, wobei die Stadträte sich enthusiastisch für die Interessen der Bevölkerung einsetzen, der Bürgermeister und Vizebürgermeister nur gezwungenermaßen. Dem Beispiel Breisaus folgen andere Städte. Der DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl gratuliert telefonisch. Die US-Vertreter müssen von ihren Plänen, friedlich an die Brückenpläne zu gelangen, Abstand nehmen und versichern sich der Mithilfe des Nazi Stumpf, was darauf hinweist, dass sie Gewalt nicht scheuen, um ihre Interessen durchzusetzen.
Die propagandistisch aufgebaute Handlung enthält zahlreiche kommunistische Ideologeme, so die Wandlung des Nihilisten zum Kommunisten, die Verquickung von Kapitalismus, Faschismus, Gewalt und Krieg, oder die Verquickung von Kommunismus, Friedenswille und Zusammenarbeit aller Parteien, solange diese den kommunistischen Zielen folgen.
Zitierbar als: Doris Neumann-Rieser: Ernst Fischer, Die Brücken von Breisau. Eine Komödie in drei Akten (1952). kk-diskurse.univie.ac.at