Institut für Germanistik

Verband demokratischer Schriftsteller und Journalisten Österreichs (1945–1954, dann „Österreichischer Schriftstellerverband“)

Der „Verband demokratischer Schriftsteller und Journalisten Österreichs“ (VDSJÖ) wurde unmittelbar nach Ende des Kriegs in Wien gegründet. Am 11. Juni 1945 fand die erste Versammlung des VDSJÖ statt, Mitglieder des Präsidiums waren zunächst Edwin Rollet, Ernst Fischer, Oskar Maurus Fontana, Rudolf Henz und Viktor Matejka, der in die konstituierende Versammlung dazu gewählt wurde. Von September 1945 bis Januar 1951 fungierte Rollet, der in beinahe allen wichtigen österreichischen literarischen und kulturpolitischen Vereinigungen in leitender Position tätig war, als Präsident und Fontana als Vizepräsident. Der VDSJÖ war am Aufbau einer neuen österreichischen Literatur, sowohl in geistigen, als auch in materiellen Belangen beteiligt, so verfügte der VDSJÖ z. B. über die Papierzuteilung an Verlage, Printmedien und Schriftsteller.

Der Verband übernahm auch, neben dem Anspruch einer Standesvertretung der Schriftsteller und Journalisten, eine aktive Rolle bei der Entnazifizierung der Literatur und Presse, erzielte jedoch – vor allem wegen der „Minderbelastetenamnestie“ von 1948 – keine nennenswerten Erfolge. Von 1946 bis 1947 gab der VDSJÖ die Zeitschrift „Geist und Wort“ und anschließend bis 1953 die „Mitteilungen des Verbandes Demokratischer Schriftsteller und Journalisten Österreichs an seine Mitglieder“ heraus.

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