Die von der KPÖ finanzierte „Wochenschrift für Kultur, Politik, Wirtschaft“ erschien erstmals im April 1946 und etablierte sich unter der Redaktion von Alexander Sacher-Masoch als offenes, antifaschistisches Diskussionsforum. 1947 übernahm der kommunistische Publizist Bruno Frei die redaktionellen Agenden. 1950 wurde das Adjektiv „Österreichisches“ weggelassen und der Politiker und Schriftsteller Ernst Fischer sowie Viktor Matejka, der zwischen 1945 und 1949 als Wiener Stadtrat für Kultur und Volksbildung fungierte, wurden als Redakteure eingesetzt. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift lag auf Kurzberichten, Notizen und Glossen. Ab 1949 kam es zu einer stärkeren Akzentverschiebung in Richtung politische Berichterstattung sowie dem Versuch einer Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Anfang der 1950er Jahre wurde gegen ehemalige Nationalsozialisten polemisiert, die sich bereits wieder im österreichischen Kulturleben etabliert hatten. Das „Tagebuch“ kämpfte gegen die Amerikanisierung Österreichs und seiner Kultur und war bemüht das vorherrschende, einseitige Bild der internationalen literarischen Situation in Österreich zu ergänzen.