Institut für Germanistik

Kosmos-Theater, USIS-Theater

Die Eröffnung des Kosmos-Theaters erfolgte im Herbst 1950 im Rahmen der „Psychologischen Offensive“ der Amerikaner und verstand sich als Antwort der „Information Services Branch“ (ISB) auf die Theater-Aktivitäten der Sowjetischen Informationszentren. Als Manager und Direktor des Kosmos-Theaters wurde Ernst Haeussermann, der als Radio- und Filmoffizier für die ISB tätig war, engagiert und beauftragt, mithilfe von Filmen, Musik, Bühnenstücken und Radioprogrammen ein positives Bild der amerikanischen Kultur zu vermitteln. Geplant waren Veranstaltungen jeweils an Wochenenden bei freiem Eintritt, was den Amerikanern, vor allem auf dem Höhepunkt der Theaterkrise, immer wieder Kritik von Privattheatern einbrachte. Auch die amerikanischen Kriminal- und Westernfilme, die das 600 Sitzplätze umfassende Kosmos-Theater zeigte, wurden im Zuge der Debatte um „Schmutz und Schund“ kritisiert. Ab 1953 wurde versucht, Höhepunkte des amerikanischen Kulturschaffens und moderne österreichische Literatur in knapper und unterhaltsamer Form von österreichischen und amerikanischen Künstlern in Form von Einaktern, Kurzopern, Szenen, inszenierten Leseaufführungen, Tanz- und Musikstücken darzubieten. An den „österreichischen Abenden“, deren literarischen Teil Hans Weigel gestaltete, lasen Autoren, die auch in der Anthologie „Stimmen der Gegenwart“ vertreten waren.

1951 wurde das US-Information Service Theater (USIS-Theater) ins Leben gerufen, um die Breitenwirkung des amerikanischen Theaters zu erhöhen. Es arbeitete eng mit dem Kosmos-Theater zusammen und tourte in kleineren Städten der westlichen Besatzungszonen. Als Aushängeschild des USIS-Theater in der Anfangszeit fungierten zunächst Helene Thimig und ab 1953 Marcel Prawy. 

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