Institut für Germanistik

Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs (1945-1989)

Die Arbeiter-Zeitung (AZ), das „Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs“, konnte am 5. August 1945, nach elfeinhalbjähriger Unterbrechung, wieder erscheinen. Als Chefredakteur fungierte ab Mitte September 1945 bis 1961 Oscar Pollak (1893-1963), Mitglied im Parteivorstand der SPÖ, der sich scharf gegen den Kommunismus wandte und bis zum Staatsvertrag 1955 einen Kampf gegen die „Übergriffe der sowjetischen Besatzungsmacht“ führte. Darüber hinaus stellte die AZ in zahlreichen Artikeln immer wieder die Verbindungen zwischen dem organisierten Verbrechen, z.B. Zigarettenschmugglern und der sowjetischen Besatzungsmacht heraus und sprach von einer „exterritorialen Unterwelt“ (vgl. AZ, 12.1.1950, S. 1f.)

Die AZ verfügte über den größten Anteil von nach Österreich zurückgekehrten, emigrierten Journalisten. Ein hohes Maß an demokratischer Tradition, gepaart mit antinationalsozialistischer Haltung, kennzeichnete das redaktionelle Personal der AZ, wie u. a. Gustav K. Bienek und Felix Hubalek, der als Kulturredakteur und später als Chefredakteur-Stellvertreter fungierte. Zwischen 1962 und 1967 erhielt Franz Kreuzer (geb. 1929), der 1951 die Hintergründe der Verschleppung von Marija V. Subač durch den österreichischen Kriminalbeamten Miroslav Cmejrek, der im Dienste der sowjetischen Besatzungsmacht stand, den Posten des Chefredakteurs.

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