Institut für Germanistik

Alfred Heller

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Alfred Heller, geboren am 7.1.1885 (Linz), gestorben am 5.1.1968 (Bad Ischl), wuchs in einer bürgerlichen Familie auf, die väterlicherseits aus Böhmen stammte. Sein Vater Josef Heller, ein Realschullehrer, war bis 1901 im Linzer Gemeinderat. Nachdem er 1903 in Pilsen maturiert hatte, absolvierte er eine militärische Ausbildung in Wien und wurde 1906 Leutnant in der österreichisch-ungarischen Armee, ebenfalls in Wien. Er interessierte sich für Theater, Musik, Oper und Kabarett und arbeitete in Wiener Kunst- und Kulturinstitutionen mit. Auf Wunsch des Vaters besuchte er jedoch die Kriegsschule, anstatt sich auf künstlerische Produktionen zu konzentrieren.

Im Ersten Weltkrieg gehörte er dem Generalstab an und wurde 1919 pensioniert. Danach übte er verschiedene technische und kommerzielle Berufe aus. Ab Juni 1939 diente Heller in der Deutschen Wehrmacht nacheinander als Generalstabsoffizier, Regiments- und Brigadekommandeur, stellvertr. Divisionskommandeur und Oberst. Einem Personal-Fragebogen der NSDAP zufolge, der am 24.5.1938 ausgefüllt wurde, war Heller bereits am 1.6.1932 in diese Partei aufgenommen worden und hatte regelmäßig Mitgliedsbeiträge bezahlt und Werbeschriften verteilt.

Ab den 1920er Jahren verfasste er nebenberuflich Romane und Kurzgeschichten. Ab 1935 entfaltet er eine sehr rege und regelmäßige literarische Produktion, die vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ausgesetzt hat und über 50 Romane, über 100 Kurzgeschichten und Arbeiten für den Film hervorbringt. Nach 1945 lebt er in St. Wolfgang und arbeitet hauptberuflich als Autor von Unterhaltungsliteratur. Viele seiner Bücher wurden in Zeitschriften vorabgedruckt. Seine Romane der Nachkriegszeit widmen sich aber auch zeitgenössischen Problemen der österreichischen Gesellschaft. Die von ihm beschriebene Familie Die Meinrads aus dem gleichnamigen Roman (1950) geht auf nationale und politische Spannungen Ende des 19. Jahrhunderts in Österreich ein. 1952 erschien sein Roman Zwischen Gott und Teufel. Roman um Atomspionage im Salzburger ›Bergland Verlag‹. Im Zentrum der Handlung steht der Spionagekampf nach Ergebnissen der Atomforschung zwischen den USA und der UdSSR, daneben werden auch moralische Zweifel an der Verwendung von Atomwaffen geäußert.

Verwendete Quellen:

Walter Habel (Hg.): Wer ist wer? Berlin: Arani 1955, S. 611.

Alfred Heller an den [sic] Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Schreiben vom 4.6.1965, Archiv der Stadt Linz, Personenkataster.

Alfred Heller. Fragebogen aus dem Oberösterreichischen Biographischen Archiv im Stifterhaus (Linz), Sign.: 1135.

Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei Personal-Fragebogen, 24.5.1938, Österreichisches Staatsarchiv,

Gauakt Alfred Heller.

Zitierbar als: Desiree Hebenstreit, Stefan Maurer und Doris Neumann-Rieser: Alfred Heller, kk-diskurse.univie.ac.at

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