Institut für Germanistik

Morgen. Monatsschrift freier Akademiker (1952–1962)

Im Februar 1952 erschien die Zeitschrift „Morgen“, die eine „christlich-demokratische, dem bürgerlichen Lager nahe und strikt antikommunistische Haltung“ (Steinlechner) einnahm. Journalistisch und personell gab es zahlreiche Überschneidungen mit der katholischen Wochenschrift „Die Furche“, Chefredakteur war Kurt Skalnik (1925-1997); als Redakteure fungierten Wieland Schmied, Jörg Mauthe und Friedrich Heer. Obwohl die Publikation vielen neuen Autoren die Möglichkeit bot literarisch oder journalistisch in Erscheinung zu treten, finden sich auch bekanntere Namen, wie z. B. Ilse Aichinger, Hilde Spiel, Hans Weigel und Gerhard Fritsch. Die Zeitschrift öffnete sich Themen und Ereignisse, die über Österreich hinausgingen, z. B. erschien im Dezember 1956 als solidarische Aktion auf die Ereignisse in Ungarn eine „Sondernummer Ungarn“. Inhaltlich eher heterogen, nahm das „Morgen“ einerseits mit Buch- und Theaterkritiken Anteil am aktuellen Kulturgeschehen, verurteilte jedoch Alltags- und Trivialkultur, wie Comics und Rock ’n’ Roll, mitunter harsch. 

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